Ist Sex gleich Sex? 

geschrieben von Katharina Beer | Lesedauer: 3 min.

Inhaltsverzeichnis

In der komplexen Welt menschlicher Beziehungen ist Sexualität ein Thema von unermesslicher Tiefe und Vielschichtigkeit. Sie umspannt das Spektrum von rein physischen Bedürfnissen bis hin zu den subtilsten Formen emotionaler Intimität. Ein besonders faszinierender Aspekt dieser Thematik ist der Unterschied zwischen dem animalischen Trieb – dem reinen, instinktiven Verlangen nach sexueller Befriedigung – und dem bewussten Liebe-Machen, einer Handlung, die weit über die physische Ebene hinausgeht und tiefe emotionale, ja sogar spirituelle Verbindungen schaffen kann.

Der animalische Trieb: Eine Frage der Biologie

Auf der grundlegendsten Ebene ist der sexuelle Trieb eine biologische Notwendigkeit, eingebettet in das Fortpflanzungsbedürfnis aller Lebewesen. Dieser Trieb ist tief in unserem Unterbewusstsein verankert und wird durch eine komplexe Mischung aus hormonellen Signalen, physischer Anziehung und dem instinktiven Streben nach genetischer Fortpflanzung angetrieben. In seiner rohesten Form ist der Sex eine Handlung, die auf die Befriedigung dieser grundlegenden physischen Bedürfnisse abzielt, ohne notwendigerweise Raum für emotionale Verbindungen oder das Bedürfnis nach Intimität zu lassen. 

Interessant ist, dass wir häufig durch Medien, Songs, Filme etc. nur mit dieser Art des Sexes konfrontiert werden. Szenen, in denen Mann und Frau wild übereinander herfallen suggerieren, dass das der einzige Weg des „Liebe-Machens“ ist. 

Bewusstes Liebe-Machen

Im Kontrast dazu steht das bewusste Liebe-Machen, ein Akt, der den sexuellen Akt in etwas Wesentliches und Bedeutungsvolles transformiert. Es ist eine Form der Kommunikation ohne Worte – ein Austausch, der Körper, Herz Emotionen und Empfindungen mit einbezieht. Bewusstes Liebes-Machen erfordert eine tiefere intime Verbindung zwischen den Partnern, eine, die auf gegenseitigem Respekt, Vertrauen und der echten Wertschätzung des anderen basiert. Es ist eine Handlung, die nicht nur körperliche Befriedigung sucht, sondern auch eine emotionale und spirituelle Nähe und Verbindung fördert. Tatsächlich sehnen sich die meisten Menschen unbewusst nach dieser Art von Verbindung, denn wir sind emotionale Wesen. Ein enger Kontakt mit einem anderen Menschen schüttet Unmengen an Bindungs- und Glückshormonen in unserem Körper aus. Dies wiederum unterstütz unser Gefühl des Geliebt-Seins, der Anerkennung und fördert zudem unsere Gesundheit. Auch ein Orgasmus kann bei dieser Art des Liebe-Machens sehr viel intensiver sein, ja eventuell sogar zu erweiterten Bewusstseinzuständen führen. 

Sex oder Liebe-Machen – was ist besser? 

Wie ich mit den Jahren durch eigene Erfahrungen gelernt habe, gibt es im Grunde kein Besser oder Schlechter. Für eine Zeit lang, als ich für mich entdeckt hatte, dass ich der energetische Sex Typ bin und mich sehr intensiv mit tantrischen und energetischen Sexpraktiken auseinandergesetzt hatte, war ich der Meinung, dass bewusstes Liebe-Machen der einzig wahre Weg zu einer erfüllenden sexuellen Erfahrung sei. Ich dachte, dass nur durch tiefes emotionales Eintauchen plus eine spirituelle Verbindung die Sexualität ihre wahre Bedeutung und Schönheit entfalten kann. Doch mit der Zeit erkannte ich, dass Sexualität ein weites Spektrum an Erfahrungen und Ausdrucksformen beinhaltet, die alle ihre Berechtigung haben.

Es wurde mir klar, dass die Unterscheidung zwischen animalischem Trieb und bewusstem Liebe-Machen nicht eine Frage von besser oder schlechter ist, sondern eine Frage der Bedürfnisse, Wünsche und des Kontextes, in dem sie stattfinden. Es gibt Momente im Leben, in denen der einfache, unkomplizierte Ausdruck des animalischen Triebs genau das ist, was wir brauchen und suchen – ein Ausdruck unserer Vitalität, unserer spontanen Lust und körperlichen Freude. In anderen Momenten sehnen wir uns nach der Tiefe, der Intimität und der emotionalen Verbindung, die das bewusste Liebe-Machen mit sich bringt.

Die Kunst liegt darin, sich selbst und seinen Partner so tief zu verstehen und zu respektieren als auch eine kontinuierliche offene Kommunikation zu führen, die uns erkennen lässt, was in einem bestimmten Moment gewünscht und benötigt wird. Es geht darum, offen für die gesamte Bandbreite menschlicher Sexualität zu sein und die Vielfalt der Ausdrucksformen zu schätzen. Die Fähigkeit, zwischen unterschiedlichen Formen der Intimität zu navigieren und zu kommunizieren, ist ein Zeichen emotionaler Reife und eines tiefen Verständnisses von Sexualität.

Zudem ist es wichtig, sich von gesellschaftlichen Normen und Erwartungen zu lösen, die uns sagen wollen, wie wir unsere Sexualität zu leben haben. Die Entdeckung und Erforschung der eigenen Sexualität ist eine persönliche Reise, die sich im Laufe des Lebens weiterentwickeln und verändern darf. Es gibt keine universelle Antwort auf die Frage, was besser ist – jeder Mensch und jedes Paar muss für sich selbst herausfinden, was für sie am besten funktioniert.

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Intimität und Bewusstsein sind der Schlüssel zum Liebesglück 

In der menschlichen Sexualität erweisen sich Intimität und Bewusstsein als unverzichtbare Wegweiser zum wahren Liebesglück. Sie laden uns ein, über die Oberfläche hinauszuschauen und die tieferen Gewässer der emotionalen und energetischen Verbindung zu erkunden. Indem wir lernen, unsere eigenen Bedürfnisse und die unseres Partners mit Klarheit und Empathie zu erkennen und zu ehren, öffnen wir die Tür zu einer Welt, in der Sex nicht nur eine physische Begegnung ist – auch wenn sie von kurzer Dauer sein mag! -, sondern ein tiefgreifender Austausch von Energie, Liebe und Lebenskraft. Intimität und Bewusstsein lehren uns, dass wahrhaftiges Liebesglück nicht in der Quantität der Begegnungen, sondern in der Qualität der Verbindung und im gegenseitigen Verstehen liegt. Sie ermutigen uns, jeden Moment des Zusammenseins als eine Chance zu betrachten, die Bindung zueinander zu vertiefen und die Flamme der Leidenschaft in einem ewigen Feuer der Zuneigung und des Verständnisses zu nähren. So werden Intimität und Bewusstsein zum Schlüssel, der das Tor zum ultimativen Liebesglück aufschließen kann – einem Glück, das in der vollen Akzeptanz, Liebe und im Zelebrieren unserer gemeinsamen Menschlichkeit wurzelt.

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Über die Autorin Katharina

Seit 2016 helfe ich Frauen ein bewusstes, selbstbestimmtes Intim- und Sexleben zu führen.

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